Druckluft ist eine sichere und zuverlässige Energieform und neben Elektrizität, Wasser und Gas als vierte Energiequelle bekannt. Sie wird intensiv in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt: Rund 90 Prozent aller Aufbereitungs- und Herstellerbetriebe nutzen Druckluft in Form von Nieder-, Mittel- oder Hochdruck.
Mit einem nachgeschalteten Trockner und Filter wird die Druckluft vor den Gebrauch gereinigt. Je nach Anwendung darf die Druckluft bestimmte Maximalwerte nicht überschreiten. Geregelt sind diese Werte in der DIN ISO 8573-1. Sie gibt die Maximalwerte für die drei Bereiche Feststoffpartikel (Staub), Wasser und Öl vor, die sich in der Druckluft befinden dürfen. Aufgeteilt sind die Werte in den Klassen 0 bis 9 und Klasse X. Die Klasse 0 (auch: Class 0) definiert die niedrigsten Maximalwerte, diese Druckluft ist also am reinsten.
Während des Produktionsprozesses kann Druckluft je nach Anwendung direkt (berührend) oder indirekt (nicht berührend) mit dem Lebensmittel in Kontakt treten. Indirekt bedeutet, dass die Druckluft in Berührung mit dem Lebensmittel kommen kann, nicht aber zwingend in Berührung kommen muss. Für Verpackung oder Transport beispielsweise, bei dem die Druckluft mit dem Lebensmittel in direkten Kontakt kommt, muss sie ISO 8573-1 Klasse 2-3-0 erfüllen. Die Zahlen 2-3-0 bedeuten, dass die Maximalwerte von Feststoffpartikel Klasse 2, Wasser der Klasse 3 und Öl der Klasse 0 nicht überschreiten dürfen.
3 wichtige Kriterien für Druckluft in der Lebensmittelindustrie
Ein sicherer Produktionsablauf ohne Stillstandszeiten sind in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie entscheidend. Kostspielige und Imageschädigende Rückrufaktionen und Produktionsausfälle möchte jeder Produzent vermeiden. Damit diese Katastrophe nicht eintritt, muss man auf eine möglichst hohe Qualität der Fertigung achten. Das gilt auch für die Qualität der Druckluft, die für viele Bereiche wie etwa dem Schneiden, Mischen, Reinigen, Transportieren oder Verpacken von Lebensmitteln und Getränken als Energiequelle zum Einsatz kommt.
Wasser in der Druckluft reduzieren
In Druckluft sammelt sich mehr Wasser an als in der atmosphärischen Luft. Das führt dazu, dass sich Wasser leicht in den Rohrleitungen absetzen kann. Auch mindert feuchte Druckluft mitunter die Qualität des Lebensmittels. Daher muss die Druckluft getrocknet werden. Der Drucktaupunkt (DTP) ist der Maßstab für den Anteil von Wasser, der in der Druckluft in Form von Dampf je nach Klasse zugelassen ist. Je niedriger der DTP-Wert ist, desto geringer ist die Menge an Wasserdampf in der Druckluft. Liegt der Wert über den Drucktaupunkt, bildet sich Kondenswasser. Bei DIN ISO 8573-1 Klasse 0 (Class 0) liegt der Drucktaupunkt bei
- 70 Grad Celsius oder darunter.
Anteil an Feststoff- und Staubpartikel
Über die Umgebungsluft zieht der Kompressor je nach Umgebung unterschiedliche Mengen Staub an, die aus der erzeugten Druckluft gefiltert werden müssen. Der Standard DIN ISO 8573-1 unterscheidet drei Größen für Feststoffpartikeln beziehungsweise Staub. Sie sind unterteilt von 0,1 – 0,5 μm, 0,5 bis 1 μm und 1 bis 5 μm. Zur Veranschaulichung: 1 μm entspricht 1 tausendstel Millimeter. Beispielsweise dürfen bei Klasse 2 maximal 400.000, 6.000 beziehungsweise 100 Partikel der genannten Größen in einem Kubikmeter vorkommen.
Keine Ölpartikel in der Druckluft für beste Druckluftqualität nach Klasse 0 (Class 0)
Kommt die Druckluft in der Lebensmittelproduktion direkt oder indirekt in Kontakt mit dem Produkt, dann muss sichergestellt sein, dass sich keine Ölpartikel in ihr befinden können. Der zulässige Maximalwert liegt bei Klasse 1 bei 0,01 mg/m3 ,und bei Klasse 0 je Anwendung darunter. In der Klasse 2 beträgt er 0,1 mg/m3. Die Ölpartikel lassen sich bei Kompressoren, die Öl in den Verdichtungskammern verwenden, zwar mit Filtern weitgehend aus der Druckluft entfernen, allerdings nicht restlos. Bei unsachgemäßer Wartung des Filters kann zudem der Anteil der Ölpartikel in der Druckluft steigen. Aus diesem Grund kommen in sensiblen Prozessen nach Klasse 0 und Klasse 1 Kompressoren zum Einsatz, welche die Luft ölfrei verdichten. So ist sichergestellt, dass keine Ölpartikel in die Druckluft geraten können. Wir haben als erster Hersteller bereits 1967 einen Schraubenkompressor auf den Markt gebracht, der der in der Lage war ohne den Zusatz von Öl in den Verdichtungselementen zu verdichten – der Startschuss der erfolgreichen Z-Serie.
ISO 22.000: Wir erfüllen den einzigen international einheitlich anerkannten Standard für Lebensmittelsicherheit
Um den Verbraucherschutz einzuhalten, muss jeder Produzent strenge Qualitätsstandards einhalten und Hygiene-Vorschriften erfüllen. Die wichtigsten Zertifizierungsstandards für die Lebensmittelsicherheit definieren unter anderem HACCP, BRC und IFS, die allerdings nur Teilaspekte abdecken und im Handel international keine einheitliche Anerkennung finden. Für Hersteller von Lebensmittel und für Unternehmen, die nicht an den Lebensmittelhandel liefern, ist daher der einzige international anerkannte Standard DIN EN ISO 22.000 interessant. Zu diesen Unternehmen zählen auch Gerätehersteller, deren Produkte in der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden – also auch Drucklufterzeuger. Wir sind der erste Hersteller, dessen ölfrei verdichtende Kompressoren und Gebläse sowie der zugehörigen Trockner und Filter nach diesem einzigen allgemein anerkannten Standard für Lebensmittelsicherheit zertifiziert sind.
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