Immer mehr Hersteller erkennen die offensichtlichen ökologischen und finanziellen Vorteile nachhaltiger Unternehmenspraktiken. Ziele wie „Klimaneutralität“ spielen dabei über alle Sektoren hinweg eine zunehmend wichtige Rolle. Gleichzeitig ist der Industriesektor für rund 20 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich (Weltwirtschaftsforum) – das Verbesserungspotenzial ist also nach wie vor hoch.
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein beliebtes Schlagwort, sondern zunehmend wichtig für Kunden, Mitarbeiter, Rentabilität und, was am wichtigsten ist, unseren Planeten. Dabei spielt allerdings eine große Bandbreite betrieblicher Praktiken eine Rolle, wobei hochwertige Wartungen die positiven Auswirkungen entscheidend verstärken und einen ganzheitlichen Ansatz für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Fertigung fördern.
1. Was ist Nachhaltigkeit in Fertigung und Montage?
Nachhaltigkeit in Fertigung und Montage bezieht sich auf eine ökologisch verantwortungsvolle sowie ressourcen- und energieeffiziente Herstellung von Gütern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Minimierung negativer Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.
Hersteller können die Produktionsprozesse mithilfe folgender Maßnahmen verbessern:
- Reduzierung von Abfall, Energieverbrauch und Emissionen in den einzelnen Fertigungsstufen
- Integration erneuerbarer Energien und energieeffizienter Technologien
- Fokus auf Produktionsqualität für eine optimale FTR-Quote (First-Time-Right)
- Kontinuierliche Verbesserungsprozesse für eine adaptive und effiziente Produktion
2 Warum ist Nachhaltigkeit wichtig?
Die Implementierung nachhaltiger Praktiken in der Produktionslinie verringert nicht nur Ihre Umweltauswirkungen, sondern erhöht auch Ihre Rentabilität. Durch den Einsatz moderner Montagetechnologien können Sie den Energieverbrauch Ihrer Anlage senken, die Taktzeit erhöhen und den Nacharbeitsaufwand verringern. Insbesondere die Vermeidung von Nacharbeiten spart nicht nur direkt Energie, sondern macht Montageprozesse auch effizienter und senkt unnötige Kosten. Solche Schritte helfen dabei, die Herausforderungen von Klimawandel und Ressourcenknappheit zu bewältigen, und tragen letztendlich zu einer besseren Umwelt für uns alle bei.
3. Was ist der CO2-Fußabdruck eines Produkts?
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54 %
der weltweit insgesamt bereitgestellten Energie wurde im Industriesektor verbraucht (Weltwirtschaftsforum)
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6,18
Milliarden Tonnen an CO2-Emissionen wurden im Jahr 2020 im Fertigungs- und Bausektor verursacht (Our World in Data)
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30 %
oder mehr der US-Treibhausgasemissionen wurden im Jahr 2021 durch die Industrie verursacht (United States Environmental Protection Agency)
4. Wie lassen sich die CO2-Auswirkungen berechnen?
Die Berechnung der CO2-Auswirkungen kann die Bewertung der Auswirkungen verschiedener Gase umfassen, wobei sowohl die direkt im Herstellungsprozesses entstehenden Emissionen als auch indirekte Emissionen durch Energieverbrauch, Transport und andere betriebliche Aktivitäten berücksichtigt werden. Es gibt mehrere Organisationen (z. B. Carbon Trust), die sich auf die Berechnung der CO2-Auswirkungen spezialisiert haben. Darüber hinaus sind verschiedene CO2-Rechner auf dem Markt verfügbar, die eine erste Einschätzung der Auswirkungen liefern.
Gut zu wissen: der Atlas Copco CO2-Rechner.
Der CO2-Rechner ist ein webbasiertes Tool, das unseren Kunden zur Verfügung steht und die Bewertung potenzieller CO2-Einsparungen durch den Wechsel zu modernen und höchst effizienten Montagetechnologien ermöglicht. Auch die CO2-Einsparungen, die Sie durch unsere auf komplexen Analysen und statistischen Methoden basierenden proaktiven Services erzielen können, lassen sich damit berechnen.
5. Wie können Wartungen Ihnen dabei helfen, Ihren Produktionsprozess zu verbessern und Ihre Nachhaltigkeitsziele in der Fertigung zu erreichen?
Die professionelle Wartung von Werkzeugen und Ausrüstung verringert Ausfälle und Stillstandzeiten und verlängert die Lebensdauer Ihrer Ausrüstung. Diese Faktoren tragen wesentlich zur Verringerung der CO2-Bilanz Ihrer Produktion bei.
Durch die vorbeugende Wartung außerhalb der Produktion (im Gegensatz zu Reparaturen bei unerwarteten Ausfällen) wird sichergestellt, dass die Produktionslinien reibungslos und ohne unvorhergesehene Ausfallzeiten laufen, was bedeutet, dass weniger zusätzliche Schichten und/oder Nacharbeiten erforderlich sind. Studien belegen, dass reaktive Wartung 30 bis 60 % mehr Energie verbraucht als vorbeugende Wartung (The New Building Institute). Darüber hinaus kann eine regelmäßige und professionelle Kalibrierung die Qualität der Produktion erhöhen und die Präzision Ihrer Werkzeuge und Geräte gewährleisten.
Zudem wurden neue Technologien entwickelt, um Werkzeuge und Maschinen zu überwachen, sowie Energieverbrauch, Emissionen und weitere Nachhaltigkeitsmetriken in Echtzeit nachzuverfolgen. Das löst das Problem aufwendiger Messungen und Berichte und erhöht die Transparenz. Mit Hilfe von Produktionsdaten können Wartungsarbeiten geplant werden, bevor Probleme auftreten.
Glossar: Begriffe, die Sie kennen sollten
- CO2e
- Wissenschaftlich fundierte Ziele
- Sope-1-, 2- und 3-Emissionen
- Carbon Trust
CO2e, oder „Kohlendioxid-Äquivalent“, ist ein Maß, das verwendet wird, um die Umweltauswirkungen der verschiedenen Treibhausgase (THG) mit Kohlendioxid (CO2) als Bezugsgröße zu vergleichen. Damit bietet CO2e eine standardisierte Methode, über die sich ermitteln lässt, wie stark ein Treibhausgas zur globalen Erwärmung beiträgt.
Wissenschaftlich fundierte Ziele sind spezifische und messbare Ziele, die Unternehmen sich setzen, um ihre Maßnahmen zur Emissionsreduktion an den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft auszurichten. Die Ziele werden gemäß den Vorgaben der Science-Based-Targets-Initiative (SBTi) entwickelt.
Die wissenschaftlich fundierten Ziele sollen Unternehmen dazu animieren, Klimaschutzmaßnahmen gemäß den Zielen des Pariser Abkommens umzusetzen. Viele führende Industrieunternehmen, darunter auch Atlas Copco, haben im Rahmen ihrer Pläne für Nachhaltigkeits- und Klimaschutzmaßnahmen (in englischer Sprache) wissenschaftlich fundierte Ziele eingeführt und konkrete Schritte zur Reduzierung der Scope-1-, 2- und 3-Emissionen unternommen.
Scope-1-Emissionen sind direkte Emissionen aus Quellen, die sich im Besitz des Unternehmens befinden (oder von diesem kontrolliert werden). Dazu gehören beispielsweise die Emissionen der Unternehmensanlagen und Unternehmensfahrzeuge.
Scope-2-Emissionen sind indirekte Emissionen, die bei der Erzeugung von zugekaufter Energie (z. B. Strom, Heizung oder Kühlung), die ein Unternehmen nutzt, entstehen.
Scope-3-Emissionen sind andere indirekte Emissionen, die sich im Zuge des gesamten Lebenszyklus eines Produkts ergeben, also z. B. in der Lieferkette, beim Transport und insbesondere in der Nutzungsphase des Endprodukts.
Die Methodik zur Berechnung der CO2-Bilanz unserer Produkte für Scope 1, 2 und 3 basiert auf den vom Carbon Trust geförderten Prinzipien.
Der Carbon Trust ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation mit Sitz in Großbritannien. Er wurde 2001 mit dem Ziel gegründet, den Übergang zu einer nachhaltigen, kohlenstoffarmen Wirtschaft durch die Bereitstellung von Know-how, Unterstützung und Zertifizierungsservices für Unternehmen und Organisationen zu beschleunigen. Der Carbon Trust unterstützt Unternehmen bei der Berechnung der CO2-Auswirkungen und der Entwicklung von Strategien zur Senkung ihrer CO2-Emissionen.