Fertigung von EV-Batterien: Korrosionsschutz (Schritt 11)
5 Minute(n) Lesedauer Mai 07, 2022
Wenn die Batterieabdeckung mit der Wanne verbunden ist und die EV-Batterie einsatzbereit ist, muss die Batterie noch langfristig vor Korrosion geschützt werden – insbesondere an kritischen Stellen wie Verbindungen und Schnittkanten. Dies ist möglich durch verschiedene spezielle Korrosionsschutzmaterialien. Durch die Wahl der richtigen Applikationstechnik können Hersteller Material sparen, manuelle Nacharbeiten und Abdeckarbeiten vermeiden und gleichzeitig die Wartungsfreundlichkeit beibehalten.
Am Ende des Batterieherstellungsprozesses müssen die kritischen Bereiche der Batterie abgedichtet werden, um Korrosion zu vermeiden. Moderne Batteriedesigns verfügen über zahlreiche Designbrüche in der Oberfläche, Schnittkanten und Verbindungselemente. So kann die mechanische Verbindung zwischen Abdeckung und Wanne die Beschichtung der Abdeckung leicht beschädigen. An diesen Stellen können Feuchtigkeit und Verunreinigungen durch Spritzwasser, Salzwasser und Abrieb eindringen, wodurch ein hohes Korrosionsrisiko besteht.
Herausforderungen bei der Applikation an der Batterieoberfläche
Die Applikation an der Batterieoberfläche mit ihren vielen Konturen, Kanten und Verbindungen ist eine Herausforderung. Herkömmliche manuelle oder automatisierte Sprühanwendungen führen zu manueller Nacharbeit, Abdeckungsaufwand und Materialabfall. Dies wirkt sich auf die Produktivität und die Qualität des Korrosionsschutzprozesses aus. Darüber hinaus sind Aspekte der Wartungsfreundlichkeit zu berücksichtigen. Wenn die Verbindungselemente mit Material bedeckt sind, ist es schwierig, die Schrauben zu Reparatur- oder Recyclingzwecken zu lösen.
Materialien und Applikationstechniken für Korrosionsschutz
Ein aktueller Ansatz ist die Anwendung eines MS-Polymermaterials zum Schutz dieser Bereiche. Geeignete Applikationstechniken sind Flatstream und Swirl. Die Wahl der Applikationstechnik hängt von den Anforderungen des Kunden ab, z. B. der Raupengeometrie, den Applikationsbereichen oder den Produktionsprozessen.
Ein neuer Trend, der sich abzeichnet, ist die Verwendung spezieller Wachse für den Korrosionsschutz. Diese Wachse härten nicht vollständig aus und können entfernt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn es um die spätere Wartung der Batterie geht. Wachse können auch mit der Flatstream-Technik angewendet werden. Bei Atlas Copco nutzen wir eine innovative PVC-Applikationstechnik zum Korrosionsschutz mit Wachs, die sonst in Lackierereien Anwendung findet: IDDA.Seal.
Punktgenauer Schutz von Verbindungen und Kanten der Batterieabdeckung
IDDA.Seal ist die intelligente und dynamische automatisierte Applikation in Tropfenform. Jeder einzelne Tropfen kann individuell gesteuert werden. Dies ermöglicht höchste Präzision und eine vollständig flexible Raupengeometrie. Die Raupenbreite und -stärke können perfekt an die Anforderungen des Kunden angepasst werden. Sie können das Material so dünn und genau wie möglich auftragen und nur so viel Material wie nötig verwenden. Aus PVC-Applikationen wissen wir, dass für IDDA bis zu 40 % weniger Material erforderlich ist als für Flatstream. Darüber hinaus werden manuelle Nacharbeit und Materialverbrauch auf ein Minimum reduziert. Beispielsweise kann der Kopf des Verbindungselements weggelassen werden, wodurch die Schraube bei Reparaturen problemlos gelöst werden kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Dichtungstechniken ist IDDA viel flexibler in Bezug auf Applikationsgeschwindigkeit, -abstand und -winkel. Dadurch werden die Zugänglichkeit verbessert, kürzere Applikationszeiten ermöglicht und die Produktivität erhöht.
Vorteile der IDDA-Applikation für den Korrosionsschutzprozess
- Schnelle, effiziente und punktgenaue Applikation von Korrosionsmaterial
- Individuelle Raupendesigns für hochkomplexe Teilegeometrien
- Kantengenaue Applikation, kein Overspray, kein Abdecken
- Minimierung von manueller Nacharbeit und Materialverbrauch
- Wartungsfreundlichkeit
- Vermeidung langfristiger Garantiekosten aufgrund von Korrosionsproblemen
Roboterführung für präzise Applikation trotz Abweichungen
Zum Ausgleich von Abweichungen kann das Applikationssystem mit einer Roboterführungslösung von ISRA VISION kombiniert werden. Der MONO2.5D-Sensor misst kundenspezifische Merkmale wie Bohrungen, Kanten, Ecken oder Oberflächen. Wir stellen sicher, dass Positionsabweichungen des Batteriefachs vor Beginn der Applikation berücksichtigt werden. Die Applikation beginnt genau an der richtigen Position, um eine maximale Prozessgenauigkeit zu erreichen.
Zusammenfassung
Mit unserem breiten Portfolio an Verbindungs- und Applikationstechniken und unserer ganzheitlichen Prozesskompetenz finden wir die richtige Lösung für Ihre Herausforderung bei der Fertigung von EV-Batterien. In unseren globalen Innovationszentren können wir umfangreiche Tests durchführen und Material, Applikationstechnik und Vision-Lösungen perfekt auf Ihre Produktionsanforderungen abstimmen.
Die IDDA.Seal-Applikationstechnik ist flexibel in Bezug auf Applikationsabstand, -geschwindigkeit und -winkel.
IDDA.Seal ermöglicht eine vollständig flexible Raupengeometrie. Der Kopf des Verbindungselements kann weggelassen werden, wodurch die Schraube bei Reparaturen problemlos gelöst werden kann.