Trotz aller Fortschritte bei den Befestigungsmethoden, wie Kleben und Anziehen, ist Nieten immer noch eine der wichtigsten Methoden bei der Montage in der Flugzeugindustrie, und findet auch in anderen Leichtbau-Branchen Verwendung, in denen hochfeste Bleche nicht schweißgeeignet sind.
Es gibt mehrere Gründe für die Verwendung von Nietverfahren, wie etwa die niedrigen Installationskosten, die geringeren Anforderungen an die Vorbereitung des Nietloches, hohe Zuverlässigkeit, leichte und feste Verbindungen durch geringes Gewicht und die Ermüdungsbeständigkeit aufgrund der hohen Elastizität und Haltbarkeit.
Als allgemeine Regel gilt, dass der Niet einen Durchmesser von mindestens der dreifachen Dicke des dicksten Blechs haben sollte, das genietet wird. Nach Militärstandard muss der Gegenkopfdurchmesser der Nietverbindung größer sein als der 1,4-fache Schaftdurchmesser. Die Gegenkopfhöhe muss größer sein als der 0,3-fache Schaftdurchmesser.
Mit diesen Parametern können Sie die gewünschte Nietlänge berechnen. Der Zuschlag beträgt gewöhnlich etwa das 1,5-fache des Gegenkopfdurchmessers.
Die Materialdicke beträgt 1,27 + 1,27 = 2,54 mm und das 1,5-fache des Durchmessers ist 5,94 mm, sodass sich für die Nietgesamtlänge 1,27 + 5,94 = 7,21 mm ergibt. Siehe Abbildung unten:
Als Beispiel sollen zwei Bleche von 1,27 mm vernietet werden. Der richtige Nietdurchmesser wäre 3 x 1,27 = 3,81 mm. Es sollte also ein 5/32"-Niet (0,156 Zoll, 3,96 mm) verwendet werden.
Für das Nieten, etwa zu Überholungs- und Reparaturzwecken, ist es in der Praxis üblich, die gleiche Nietgröße und Kopfarten zu verwenden wie beim hier abgebildeten Werkstück. Dadurch werden alle Festigkeits-Anforderungen für die Verbindung erfüllt.
Ein weiteres Thema in Verbindung mit dem Nieten ist die Vorbereitung des Nietloches. Nach der Auswahl der Nietgröße und Positionierung der Bleche müssen die Löcher für das Bohren gekennzeichnet werden. Diese Markierungen sollten mit einem Körner vorgenommen werden und gerade tief genug sein, um die Bohrung zu beginnen. Wenn dabei zu fest geschlagen wird, ist die Markierung, und damit auch die Verformung des Blechs, zu groß. Der Bohrerdurchmesser hängt von der für das Loch vorgesehenen Art des Niets ab:
Wie in der Tabelle ersichtlich, ist die Bohrergröße etwa drei Tausendstel Zoll größer als die Nietgröße.
Vor dem Bohren ist es wichtig, den Zustand des Bohrers zu kontrollieren, und zu überprüfen ob er korrekt eingespannt ist. Klicken Sie hier, um etwas über den Zustand von Bohrern zu erfahren. Nach dem Bohren sollten die Grate am Bohrloch entfernt werden, ohne das Loch anzufasen. Manchmal kann es zur Verschiebung der Bleche oder zur Bildung von Zwischenräumen zwischen den Blechen kommen. In diesen Fällen müssen Halteklemmen oder Zwingen verwendet werden, da diese verhindern, dass sich die beiden Löcher gegenseitig behindern und dafür sorgen, dass die Bleche beim Nieten dicht beieinander bleiben.