Was muss ich bei der Auswahl eines Stromerzeugers berücksichtigen?
26. Oktober 2020
Stromerzeuger sind auf der ganzen Welt unverzichtbare Elemente auf Baustellen, bei Infrastrukturprojekten und Open-Air-Veranstaltungen. Als vielseitige und zuverlässige Stromquelle kann ihr Beitrag zur Produktivität nicht überschätzt werden, insbesondere nicht ihre Fähigkeit, lebenswichtige Energie und Unterstützung für so unterschiedliche Anwendungen wie städtische Entwässerungsprojekte, Fertigungsanlagen, Krankenhäuser oder den Betrieb einer mobilen Küche für 5.000 Menschen an einem abgelegenen Ort zu liefern, um nur einige zu nennen.
Auch wenn das Vorhandensein eines Stromerzeugers zumeist als selbstverständlich vorausgesetzt wird, kann es jedoch einige Aspekte geben, die berücksichtigt werden müssen, bevor eine Kauf- oder Mietentscheidung getroffen wird, insbesondere hinsichtlich der vergleichbaren Leistung und Größe der Geräte.
Hier finden Sie fünf wichtige Überlegungen, auf die Sie sich bei Kauf oder Anmietung eines Stromerzeugers konzentrieren sollten:
1. Auf die Größe kommt es an
Bei der Bemessung eines Stromerzeugers ist vor allem der hohe Einschaltstrom beim Starten von Elektromotoren und Transformatoren zu berücksichtigen, der in der Regel sechsmal so hoch ist wie der Volllaststrom. Die Einschaltströme der modernen Hocheffizienzmotoren können noch einmal fast doppelt so hoch sein.
Daraus folgt: Es war bislang üblich, die kVA-Anforderungen von Motoren und Transformatoren als Maßstab für die Bestimmung der Größe eines Stromerzeugers heranzuziehen. Dieser Ansatz führt häufig dazu, dass die Stromerzeuger für die Motorbetriebslast überdimensioniert sind und nicht den tatsächlichen Anforderungen der Anwendung entsprechen. Darüber hinaus werden andere wichtige Faktoren ignoriert, die bei der Dimensionierung von Stromerzeugern eine wichtige Rolle spielen, beispielsweise die Schwingungen, die durch Frequenzumrichter und das sequenzielle Starten von Motoren verursacht werden.
Beim Starten von Motoren oder Transformatoren können zudem große Spannungs- und Frequenzeinbrüche auftreten, wenn der betreffende Stromerzeuger nicht richtig dimensioniert ist. Darüber hinaus können andere Verbraucher, die an den Stromerzeugerausgang angeschlossen sind, empfindlicher auf Spannungs- und Frequenzeinbrüche reagieren als der Motor oder der Motorstarter, was zu Problemen führen kann.
Zum Glück gibt es dafür Abhilfe. Viele Stromerzeuger können jetzt mit Lösungen zur Überwindung der zusätzlichen Erregungssysteme ausgerüstet werden, die für den Wechselstromgenerator erforderlich sind. Normalerweise werden zwei Optionen angeboten: Permanentmagnet oder Hilfswicklung. Beide versorgen den Stromerzeuger mit dem dreifachen Nennstrom, um die Einschaltspitzen des Elektromotors für eine Mindestdauer von zehn Sekunden über einen Resterregerstrom abzudecken.
In bestimmten Fällen stehen noch modernere Optionen zur Verfügung. Einige Stromerzeuger verfügen beispielsweise über einen digitalen automatischen Spannungsregler (D-AVR), der speziell für hohe Einschaltströme von Startmotoren und Transformatoren entwickelt wurde. Bei bestimmten Anwendungen ermöglicht dieser Spannungsreglertyp den Betreibern, die Stromerzeugeranforderung zu verkleinern, da das transiente Verhalten der Leistung besser gesteuert wird.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz eines speziellen Systems, das den Leistungsschalter schließt, wenn der Motor anspringt. Dadurch kann die Erregung allmählich entsprechend der Motordrehzahl gesteigert werden, was einen sehr sanften Start der mit dem Stromerzeuger verbundenen Lasten ermöglicht. Dies ist besonders nützlich für die Magnetisierung von Aufspanntransformatoren in Anlagen, in denen Mittelspannung erforderlich ist.
Dann müssen auch keine größeren Stromerzeuger mehr gekauft werden, als zur Bewältigung der anfänglichen elektrischen Überlast beim Start nötig sind. Zudem ist es mit der intelligenten Steuerung der Stromerzeugerspannung möglich, den Kraftstoffverbrauch und die Wartungskosten zu senken und die Lebensdauer zu verlängern.
2. Modularer Aufbau
Selbst wenn Sie mit nur einem Gerät beginnen, sollten Sie den Gerätehersteller fragen, welche Schritte unternommen werden können, um einen Einzelstromerzeuger zur Bildung eines modularen Kraftwerks mit anderen zu synchronisieren. Ist der Stromerzeuger beispielsweise serienmäßig mit dieser Funktion ausgestattet? Wie lange dauert es, zwei Geräte zu koppeln? Bei vielen Stromerzeugern dauert dies weniger als 10 Minuten, aber nicht alle verfügen über diese Funktion. Daher wird dringend empfohlen, dies vor der Investition zu überprüfen, falls diese Möglichkeit in Zukunft benötigt wird.
Wenn sie von einem Steuerungsnetzwerk koordiniert werden, können Plug-and-Play-Stromerzeuger entsprechend dem jeweiligen Strombedarf vor Ort ein- und ausgeschaltet werden. Zum Beispiel können in Zeiten geringer Last nur ein oder zwei Geräte in Betrieb sein, wodurch die Kraftstoffeffizienz erhöht wird. Ebenso können bei hoher Nachfrage alle Einheiten aktiv werden.
Wenn sie von einem Steuerungsnetzwerk koordiniert werden, können Plug-and-Play-Stromerzeuger entsprechend dem jeweiligen Strombedarf vor Ort ein- und ausgeschaltet werden. Zum Beispiel können in Zeiten geringer Last nur ein oder zwei Geräte in Betrieb sein, wodurch die Kraftstoffeffizienz erhöht wird. Ebenso können bei hoher Nachfrage alle Einheiten aktiv werden.
3. Steuerungssysteme und Energiemanagement
Das ideale Steuersystem sollte eine Vielzahl von Funktionen bereitstellen, beispielsweise die Möglichkeit, die Maschine aus der Ferne zu starten und zu programmieren, Warnungen sowie Kraftstoffstand und andere Leistungsprobleme anzuzeigen und eine breite Palette von Analysedaten bereitzustellen. Dies trägt dazu bei, die Effizienz der Stromerzeugungsanlage besser zu nutzen und gleichzeitig einen wertvollen Überblick über den Anwendungsprozess zu erhalten.
Viele Stromerzeuger sind heutzutage mit Power Management Systemen (PMS) ausgestattet. Das Plug-and-Play-Design, das eine einfache und schnelle Konfiguration ermöglicht, macht sie ideal für Mietanwendungen. Das PMS ermöglicht die Optimierung des Kraftstoffverbrauchs und der Leistung der Stromerzeuger entsprechend dem Lastbedarf sowie das Starten und Stoppen von Einheiten bei entsprechender Steigerung oder Verringerung der Last. Es trägt auch dazu bei, Motorschäden an Stromerzeugern durch den Betrieb mit geringer Last zu vermeiden, wodurch ihre Nutzungsdauer verlängert wird.
4. Kraftstoffeffizienz und Autonomie
Dank einer Reihe von Innovationen und Verbesserungen bei der Energieeffizienz verbrauchen mobile Stromerzeuger heute deutlich weniger Kraftstoff als noch vor fünf Jahren. Die Tatsache, dass die neuesten Geräte länger und wirtschaftlicher betrieben werden können, ist ein wichtiger Faktor für das Marktwachstum. Allerdings sind nicht alle Stromerzeuger gleich, und Kraftstoff kann teuer sein. Daher empfehlen wir, zwei oder drei Hersteller um eine Prognose zum Kraftstoffverbrauch zu bitten, bevor eine Investition getätigt wird.
Darüber hinaus trägt auch die Modularität zur Kraftstoffeffizienz bei. Wenn man beispielsweise die Verbrauchsdaten einer typischen industriellen Anwendung als Richtwerte heranzieht, kann der Einsatz eines 1-MVA-Stromerzeugers als Hauptstromquelle bedeuten, dass täglich bis zu 1.677 Liter Kraftstoff verbraucht werden. Das entspricht etwa 1.558 Litern Kraftstoff, wenn drei 325-kVA-Stromerzeuger die gleiche Aufgabe erfüllen. In diesem Fall ist eine geschätzte jährliche Kraftstoffeinsparung von 30.000 € ein überzeugendes Argument, ganz zu schweigen von den 85 Tonnen CO2, die im Laufe eines Jahres eingespart werden können.
Die Betankungsmöglichkeiten von Stromerzeugern werden immer größer und umfassen nun auch Biogas und Erdgas. Auch wenn dieser Markt sich noch in der Entwicklung befindet, ist es wichtig, diese Technologien vor der Investition in einen neuen Stromerzeuger mit einem Hersteller zu besprechen.
5. Physische Größe und Transportmöglichkeiten
Es ist sinnvoll, nachzufragen, ob die Geräte an einen LKW angehängt oder auf einen solchen verladen werden können, und das Gerät auf Hubösen und Gabelstapleraufnahmen zu prüfen. Beim Einsatz mehrerer Stromerzeuger lohnt es sich zudem, zu prüfen, ob diese übereinandergestapelt werden können, um den Platzbedarf und den Zugang zu verbessern. Diese Faktoren wirken sich auf die Gesamtbetriebskosten und die Bemühungen zur Verbesserung der CO2-Bilanz aus.