Hochwasser-Schutzmaßnahmen: wie hoch ist Ihr Risiko?

Eine gemeinsame Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) verdeutlichte 2022 einmal mehr die Bedeutung von effektiven Hochwasserschutzmaßnahmen. Die enthaltenen Studienergebnisse zeigten, dass Extremwetterereignisse wie außergewöhnlich heiße trockene Sommer sowie Hochwasserkatastrophen in Deutschland zwischen 2018 und 2022 zu Schäden von insgesamt über 80 Milliarden Euro geführt hatten. Sie stellen nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.

Extremwetterereignissen wie Starkregen und entsprechende Überschwemmungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Dies bestätigte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits 2021. Zuletzt war vor allem Süddeutschland im Mai 2024 kräftigem Dauerregen ausgesetzt. Auswirkungen reichen von Schäden an Gebäuden und Infrastruktur bis hin zu wirtschaftlichen Verlusten und Gefahren für Menschenleben. Damit stellen fehlende Hochwasserschutzmaßnahmen ein wachsendes Problem für Infrastruktur, Wirtschaft und Gesellschaft dar. 

Im Bereich von Industrie und Gewerbe konnten zwischen 2018 und 2022 Schäden in Höhe von etwa 5 Milliarden durch Überschwemmungen verzeichnet werden. Das Bauwesen (6,9 Milliarden Euro) sowie die Verkehrsinfrastrukturen (6,8 Milliarden Euro) wurden ähnlich hart getroffen. Produktivitätseinbußen in Industrie und Gewerbe lagen bei etwa 9 Milliarden Euro. Vieles deute laut DWD darauf hin, dass sich diese Entwicklung weiterhin verstärken werde, heißt es. Immer mehr Privat- und Geschäftspersonen fragen sich deshalb: Wie kann man sich effektiv vor Hochwasser schützen? Und wie bekomme ich meine Keller, Geschäfts- und Lagerräume im Ernstfall schnell wieder trocken? Atlas Copco bietet Ihnen leistungsstarke Entwässerungspumpen, wenn der Hochwasserschutz nicht ausreicht. 

Als Teil eines umfassenden Risikomanagementansatzes ergänzen Hochwasserschutzmaßnahmen andere Schutzbereiche wie die Flächenvorsorge, die Verhaltensvorsorge oder die Risikovorsorge. Ihre Hauptaufgabe ist es, gefährdete Gebiete durch bauliche Komponenten vor Überflutungen zu schützen. Hierfür kommen folgende Elemente zum Einsatz:

• Deiche und Mauern – physische Barrieren zwischen dem Gewässer und Schutz-Gebieten.
• Rückhaltebecken und Talsperren – Zwischenspeicher, um die Abflussspitze eines Hochwassers zu reduzieren.
• Flutpolder – Flächen, die im Notfall gezielt geflutet werden können
• Mobile Systeme – modulare Möglichkeit, um schnell Lücken zu schließen.

Wurden diese technischen Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser effektiv geplant und umgesetzt, können sie wirksam gegen Wassermassen schützen. Dennoch sollten sich auch Unternehmen darüber im Klaren sein, dass sie keine absolute Sicherheit bieten. 

Vergessen Sie dabei nicht, dass der technische Hochwasserschutz nur ein Baustein für das Risikomanagement Ihres Unternehmens ist. Er sollte durch Frühwarnsysteme, Notfallpläne und eine angepasste Flächennutzung ergänzt werden. Jedes Unternehmen ist anders und sollte seine Situation deshalb individuell betrachten. Doch Sie können eine Reihe gezielter Maßnahmen ergreifen:

1. Erstellen Sie einen Hochwassermanagementplan:

Betrachten Sie Ihr Unternehmen und tragen Sie alle wichtigen Informationen und Daten zusammen, um das Gefahrenpotenzial für Hochwasserschäden an Ihrem Betrieb zu analysieren. Sogenannte Hochwassergefahrenkarten können einen Überblick über die Gefährdung Ihres Standortes ermöglichen. Sie zeigen häufig auch, mit welchen Wassertiefen Sie rechnen müssen. Auf Basis dieser Daten ist es möglich, einen Fahrplan für den Ernstfall zu erstellen. Er hilft Ihnen und Ihren Mitarbeitenden dabei, systematisch vorzugehen und nichts Wichtiges zu vergessen.

2. Prüfen Sie bauliche Möglichkeiten:

Der vorab angefertigte Managementplan hilft Ihnen auch dabei, herauszufinden, welche Bereiche Ihres Unternehmens besonders durch Überschwemmungen bedroht sein könnten und Hochwasserschutzmaßnahmen zu ergreifen. Haben Sie beispielsweise festgestellt, dass leicht durch Wasser zerstörbare Maschinen oder Materialien nahe an Gewässern oder in unteren Stockwerken positioniert sind, können Sie diese verlagern. Eventuell bieten sich auch eigene Schutzmauern und Rückhaltebecken auf dem Gelände an. Für manche Bauarbeiten kann es nötig sein, das Grundwasser abzusenken, um Baugruben zu entwässern. Hierfür kommt häufig eine selbstansaugende Kreiselpumpe zum Einsatz. Auch zu speziellen Pumpen zur Grundwasserabsenkung berät Sie das Team von Atlas Copco.

3. Installieren Sie technische Komponenten:

Zahlreiche kleine Einbauten und technische Hilfsmittel können hilfreich sein, wenn es darum geht, Ihr Unternehmen optimal gegen Hochwasser zu schützen. Denken Sie beispielsweise über den Einbau von Schutzvorrichtungen an Türen und Fenstern nach. Es gibt spezielle Systeme, die Wasser- und Schlammmassen direkt am Gebäude aufhalten können. Auch eine Investition in Frühwarnsysteme kann sinnvoll sein. Je früher Sie von einem drohenden Hochwasser erfahren, desto mehr Zeit haben Sie, um zu reagieren.

4. Aktualisierung der Versicherungssituation:

Klären Sie, ob Sie ausreichend gegen Hochwasserschäden versichert sind und ob es Möglichkeiten gibt, Ihren Versicherungsschutz zu optimieren. Dabei sollten sowohl direkte Schäden an Gebäuden, Anlagen und Betriebsvermögen als auch indirekte Folgen wie Betriebsunterbrechungen und Ertragsausfälle abgedeckt sein. Die Versicherungssumme und eine eventuelle Selbstbeteiligung müssen gut abgewogen werden. Nicht wenige Versicherungen bieten Prämien und Rabatte für verschiedene Präventionsmittel. Auch deshalb lohnen sich Hochwasserschutzmaßnahmen.

Tipp: Beachten Sie bei der Planung und Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen auch eine Starkregenbetrachtung. Oft sind die Auswirkungen ähnlich, aber die Vorwarnzeit ist kürzer.

Ob sich umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen tatsächlich lohnen, hängt hauptsächlich von Ihrer Lage ab. Auch für Industriebetriebe, Logistikunternehmen und Einzelhändler mit wertvollen Maschinen und Lagerbeständen kann die Prävention in diesem Bereich besonders sinnvoll sein. Je nach Gefährdung fallen Kosten für Schutzmaßnahmen und Versicherungen unterschiedlich hoch aus. Für manche Unternehmen sind sie zur Vermeidung von Schäden, Betriebsunterbrechungen, Lieferausfällen und Warenzerstörung jedoch essenziell und werden in Zukunft immer mehr Raum im Risikomanagement einnehmen.

Betriebe, die dennoch von Starkregen und Überschwemmungen geschädigt wurden, setzen unter anderem auf unsere leistungsstarken Entwässerungspumpen. Sie kommen bei verschiedensten Vorfällen und Flüssigkeiten vor und gewährleisten ein effizientes Abpumpen. Egal, ob  kleine elektrische Tauchpumpen oder Entwässerungspumpen mit großer Förderhöhe – alle Modelle können schnell und einfach an Ihren Einsatzort transportiert werden. Trotz der besten Hochwasserschutzmaßnahmen kann dies nötig sein, doch wir von Atlas Copco beraten Sie gern.