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Interview: Schraubfallauslegung mit Kopfauflageerkennung (Teil 3)

4 Minute(n) Lesedauer

 

Was genau in einer Verschraubung nach der Kopfauflage passiert, beschreibt unser Montagetechnik-Experte Michael Laue im ersten Teil unserer Reihe zur Kopfauflageerkennung.

Der zweite Teil erklärt, für welche Schraubfälle und für welche Drehmomentbereiche sich das Kopfauflageverfahren eignet.

In diesem Teil erfahren Sie konkret, wie unsere Kunden durch das Kopfauflageverfahren in ihrer täglichen Arbeit profitieren. Neben einem realen Praxisbeispiel zeigen wir Ihnen außerdem, wie auch Sie das Wissen und die Erfahrung von Atlas Copco Tools für Ihre Aufgabenstellungen rund um die Montage nutzen können: 

Expert Hub: Herr Laue, Sie und das Prozessoptimierungsteam von Atlas Copco Tools haben bereits dutzende Schraubfalluntersuchungen durchgeführt und Sie konnten die Machbarkeit der Kopfauflageerkennung nachweisen. Würden Sie uns ein Anwendungsbeispiel beschreiben, das den Mehrwert für den Kunden durch die Anwendung des Kopfauflageverfahrens wiedergibt?

Michael Laue: Sehr gerne. Und zwar kein Beispiel aus dem Maschinenbau, sondern ganz bewusst eines aus der Möbelindustrie. Denn dass Verschraubungen in Holz simpel seien, ist leider ein falsches Vorurteil. Aufgrund der inhomogenen Werkstoffbeschaffenheit sind Verschraubungen hier oft komplex.

Ein Unternehmen der Möbelindustrie musste in verschiedene Holzspan-Möbelplatten, die sich aus unterschiedlichen Materialien zusammensetzen, Einschraub-Gewindemuffen minimal niedriger als die Oberfläche der Spanplatte einschrauben. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Einschraub-Gewindemuffen beim Stapeln der Platten übereinander nicht andere Platten beschädigen oder verkratzen und sich keine Mitarbeiter oder Kunden daran verletzten sollen.

Die Problemstellung lag den folgenden drei Bereichen

  • Inhomogenes und unterschiedliches Material, in das geschraubt werden muss
  • Industriell vorgebohrte Löcher in den Spanplatten, welche Unterschiede in den Lochdurchmessern aufweisen können
  • Der Kunden erwartet ein gleichbleibend stabiles und qualitativ hochwertiges Ergebnis des Einschraubvorgangs

Lösung:

Das inhomogene Material und die Schwankungen von den Lochdurchmessern wurden im Rahmen der Schraubfallanalyse simuliert, um die Kopfauflagererkennung auf die Materialschwankungen einzustellen. Dies ist erfolgreich gelungen.

Mit einer Atlas-Copco-Steuerung vom Typ Power Focus 6000 LV in Kombination mit einem SMT-Drehmomentarm und einem Elektroschrauber ETD SL21 04 I06 PS konnte die Kopfauflage bei allen Holzspan-Möbelplatten sicher erkannt werden. Nach der Kopfauflageerkennung wird die Einschraub-Gewindemuffe um einen definierten Drehwinkel weitergedreht. Dadurch wird sichergestellt, dass Beschädigungen und Verletzungen beim Bewegen der Platten verhindert werden. 

Holzverschraubung

 

Ergebnis:

  • Qualitätsverbesserung in der Produktion des Kunden
  • Proaktive Vermeidung von Verletzungen und Beschädigungen
  • Kundenzufriedenheit steigt, Mitarbeiterschutz ebenso
  • Weniger Ausschusskosten durch Beschädigungen der Holzspanmöbelplatten
  • Sicherere Prozesse
  • Es werden keine teure Umstellung des industriellen Bohrprozesses oder der Spanplattenfertigung notwendig.

Expert Hub: Die vielen Vorzüge klingen überzeugend, Herr Laue. Unterscheidet sich Ihr Weg hin zu einer Lösung mit Kopfauflageerkennung denn wesentlich gegenüber einer eher konventionellen Schraubfallauslegung und wie nehmen Sie Ihre Kunden dorthin mit? 

Michael Laue: Nein, grundsätzlich ist der Ablauf an sich zunächst einmal identisch. Es wird jedoch detaillierter der Bereich der Kopfauflage analysiert, um die Parameter für die Kopfauflageerkennung zu ermitteln. In der Regel sind bei der Schraubfallauslegung mit Kopfauflageerkennung mehr Testverschraubungen notwendig, um dem Kunden die idealen Verschraubungsparameter zur Verfügung zu stellen.

Aber keine Sorge, für die Auftraggeber bedeutet das keinerlei Aufwand, weil wir das alles aus einer Hand anbieten (Download-Möglichkeit der "Kopfauflageerkennung in fünf Schritten" unten).

Diese fünf Schritte zeigen den typischen Verlauf zur Auslegung des Kopfauflageverfahrens und weitere Informationen können Sie in dem Flyer (Download-Möglichkeit siehe unten) entnehmen oder über die Adresse unserer PO-Teams (contact.po@atlascopco.com) direkt von uns erhalten! 

Außerdem gehört für uns bei Atlas Copco zur Unternehmenskultur, unser Wissen zu teilen. Das schließt selbstverständlich unsere Kunden mit ein. Ihnen bieten wir eine ganze Reihe an Trainings und Workshops rund um die Schraubtechnik an. Ich denke hier beispielsweise an unsere eintägigen Schulungen zum Thema Direktverschraubungen. Und auch hierzu gibt es selbstverständlich weitere Informationen. Ein Flyer hierzu (siehe unten) stellt das Seminar zu den selbstfurchenden oder selbstformenden Verschraubungen vor und ist sicher für viele Interessenten relevant, die mehr zum Thema Kopfauflageerkennung erfahren möchten.

Expert Hub: Herr Laue, vielen Dank für dieses Gespräch!

 

Laden Sie sich hier unseren Flyer "Schraubfallauslegung mit Kopfauflageerkennung" herunter: